Die Basler Fasnacht gehört zur Identität der Stadt – sie ist Herzstück ihrer kulturellen Schaffenskraft und ermöglicht drei Tage Ausnahmezustand. Wegen seiner Einzigartigkeit und Qualität zählt der grösste Karneval der Schweiz zum immateriellen UNESCO-Weltkulturerbe.
Basel steht Kopf
Unsere «Frau Fasnacht» – wie die Basler*innen ihre Fasnacht liebevoll nennen – nimmt Sie mit in die Welt eines ganz anderen Karnevals. Das Spektakel lebt von einzigartigen Instrumenten, von Kreativität und Ideenreichtum und von künstlerischen Höchstleistungen. Hier werden gesellschaftspolitische Themen, Geschichten und Aktualitäten auf ganz baslerische Art transportiert: nämlich stolz, mit spitzem Humor und scharfer Zunge.
Der Startschuss fällt jeweils am Montag nach dem Aschermittwoch um Punkt 4.00 Uhr – bei totaler Finsternis. Dann verwandelt der beliebte «Morgestraich» die Innenstadt in ein Lichtermeer von handbemalten Laternen, wo Tausende verkleidete Pfeifer*innen und Trommler*innen ihre Laterne und damit ihr Sujet (Thema) musizierend begleiten – und zwar bis zum «Ändstraich» am Donnerstagfrüh, wiederum um Punkt 4.00 Uhr. Was dazwischen liegt, muss man erlebt haben.
Daten und Programm der Basler Fasnacht
Was die Basler Fasnacht besonders einzigartig macht, ist ihre Mischung aus anarchischem Chaos und geordnetem Grossanlass. Hier erhalten Sie einen Überblick darüber, was Sie unbedingt erleben sollten.
Morgenstreich
10. März 2025, 4.00 Uhr
Die Basler Fasnacht beginnt am Montag nach Aschermittwoch um 4.00 Uhr früh. Wenn von der Martinskirche der Glockenschlag ertönt, werden alle Lichter der Innenstadt gelöscht. Auf das Kommando «Morgestraich: Vorwärts, marsch!» der Tambourmajor*innen ertönen gleichzeitig aus allen Gassen und Strassen die Piccolos und Trommeln der Formationen. Sie alle stimmen die traditionelle Melodie des Morgenstreich-Marsches an, der ausschliesslich zu dieser Gelegenheit gespielt wird. In der komplett verdunkelten Stadt leuchten einzig die vielen verschiedenen Laternen, die von den Fasnächtler*innen getragen oder gezogen werden. Sie werfen ihren Schein auf die vielen Tausend Zuschauer*innen aus aller Welt, die diesen magischen Moment miterleben möchten.
Auf dem Barfüsserplatz, dem Marktplatz, dem Rümelinsplatz, in der Falknerstrasse und der Freien Strasse ist am Morgenstreich am meisten los. Sie möchten sich nicht ins grösste Getümmel stürzen? Dann erleben Sie den Morgenstreich zum Beispiel auf dem Leonhardskirchplatz, dem Martinskirchplatz, am Nadelberg oder auf dem Münsterplatz.
Cortège
10. und 12. März 2025, 13.30–18.00 Uhr
Am Fasnachtsmontag und -mittwoch findet am Nachmittag der grosse Umzug, der Cortège, statt. Über 10 000 aktive Fasnächtler*innen zelebrieren in Formationen unterschiedlicher Grösse ihr Sujet. Im Unterschied zum Morgenstreich nehmen alle traditionellen Formationen am Cortège teil:
- Wagen
- Gugge (Blasmusik, die mit Schlag- und Rhythmusinstrumenten
und Blechblasinstrumenten Musikstücke aus Schlager, Pop und Jazz spielt) - Ainzelmasgge (eine kostümierte Person, die alleine unterwegs ist)
- grosse und kleine Cliquen (alle an der Fasnacht mitwirkenden Gruppierungen)
- Gruppen
- Chaisen (Kutschen)
Bei einigen Formationen ist das Sujet bereits aus einiger Distanz erkennbar – auf der grossen Laterne, die der Formation vorausgeht. Das Sujet wird aber auch durch die Larven, Kostüme und Requisiten dargestellt und ergänzt. Hinter dem Vortrab und der Laterne folgen in der Regel die Pfeifer*innen, Tambourmajor*innen und Tambour*innen. Ein Teil der grossen Wagen und Requisiten, die am Cortège mitgeführt werden, können am Fasnachtsdienstag auf dem Kasernenareal bestaunt werden.
Am Cortège marschieren die Cliquen und Guggenmusiken auf dieser Umzugsroute durch die Innenstadt:
Laternenausstellung
10. bis 12. März 2025
Auf dem Münsterplatz stellen die Cliquen ab Montagabend ihre kunstvoll und aufwendig gestalteten Laternen zur Schau. Die eindrückliche Ausstellung der in Bilder gefassten Sujets entwickelt besonders nach Sonnenuntergang ihre volle Pracht, wenn die Laternen, wie am Morgenstreich, erleuchten. Der Stil und die Formen der Laternen sind vielfältig. Manche tragen die unverkennbare Handschrift der Cliquenkünstler*innen, andere sind von Laien gemalt. Auch neue Techniken und innovative Materialien kommen immer mehr zum Einsatz. Was einst mit Karikaturen von bekannten Basler Räten und Persönlichkeiten begann, hat sich im Laufe der Jahrzehnte zu einem Abbild der Kunstgeschichte entwickelt.
Kinderfasnacht
11. März 2025
In der ganzen Innenstadt herrscht ein intensives Fasnachtstreiben. In kleinen Gruppen üben sich die Binggis (Kinder) begleitet von ihren Eltern, Grosseltern oder anderen Erwachsenen in der Pflege der Traditionen. In fantasievollen Kostümen, mit Trommeln, Instrumenten und Wägelchen ziehen sie durch die Strassen, verteilen ihre selbstgemachten Zeedel (Handzettel) und Dääfeli (Bonbons) und bewerfen sich gegenseitig mit Räppli (Konfetti). Aber auch die Erwachsenen nutzen den Dienstag, um in frei zusammengestellten Formationen und in ihrem persönlichen Lieblingskostüm die Fasnacht nach Lust und Laune zu geniessen.
Guggenkonzert
11. März 2025
Am Dienstagabend gehört die Stadt den Gugge. Ein Teil der rund 60 Blasmusiken, die mit Trompeten, Posaunen und Tubas, Trommeln, Pauken und Schlagzeugen berühmte Melodien krachend zum Besten geben, treffen sich um 18.30 Uhr auf dem Messeplatz. Dort beginnt ihr Sternmarsch über die Clarastrasse in Richtung Innenstadt und zu den drei grossen Plätzen (Barfüsserplatz, Marktplatz und Claraplatz), wo sie ihre Konzerte geben. Die beim Publikum beliebten und sehnlich erwarteten Guggenkonzerte finden von 19.30 bis ca. 23.00 Uhr statt – doch sind viele der Formationen vor- und nachher auch in Restaurants und auf anderen Plätzen der Stadt anzutreffen. Die trommelnden und pfeifenden Gruppierungen ziehen sich an diesem Abend in die Gassen der Altstadtperipherie zurück.
Schnitzelbängg
10. bis 12. März 2025
Eines der wichtigsten Elemente der Basler Fasnacht sind die Schnitzelbänke. Die in Versform verfassten Spottlieder gelten als das Konzentrat des Basler Fasnachtswitzes. Die singend von ihren Verfassern vorgetragenen Schnitzelbänke nehmen Geschehnisse aus Politik und Gesellschaft des letzten Jahres unter die Lupe und lassen sie in kunstvollen Reimen, immer humorvoll, satirisch und mit viel Biss Revue passieren. Die Schnitzelbänkler*innen tragen ihre Verse jeweils am Montag- und Mittwochabend in Restaurants und Theatern, am Dienstagabend auch in Cliquenkellern (Übungslokal der Cliquen) und Privathäusern vor. Fast so wichtig wie die Verse sind die gemalten Bilder, die sogenannten Helge, die zu jeder Strophe gezeigt werden. Ein gutes Bild muss das Sujet des Verses aufgreifen, ohne seine Pointe zu verraten.
Endstreich
13. März 2025
Bevor der krönende Abschluss der «drey scheenschte Dääg» mit dem Endstreich erfolgt, intensiviert sich das Fasnachtstreiben am Mittwochabend nochmals. Die aktiven Teilnehmer geben nach Mitternacht noch einmal alles und geniessen diesen weiteren Höhepunkt der Fasnacht in vollen Zügen. Dann, am Donnerstagmorgen kurz vor 4.00 Uhr, gehen die Cliquen und Guggen an einen angestammten Treffpunkt und spielen einen allerletzten Marsch oder ein abschliessendes Musikstück. Dann heisst es Abschied nehmen und sich vorfreuen auf die nächste Fasnacht.
Bummelsonntage
An den drei Sonntagen nach der Fasnacht dürfen die Cliquen nochmals trommeln, pfeifen und «schränzen». Die Bummelsonntage sind Teil der Fasnachtstradition, bei denen die Aktiven ohne Kostüm und Larve mit ihren Trommeln und Pfeifen durch die Innenstadt laufen und diese noch einmal mit Fasnachtsklängen beschallen.
Die Bummelsonntage finden am 16., 23. und 30. März 2025 statt.
Geschichte der Basler Fasnacht
Die Basler Fasnacht ist die grösste der Schweiz und zugleich die bedeutendste protestantische Fasnacht der Welt. Ihre Geschichte verliert sich aber im Dunkel der Zeit, da während dem verheerenden Erdbeben im Jahr 1356 alle Unterlagen dazu zerstört wurden. So stammt das älteste Dokument zur Basler Fasnacht aus dem Jahr 1376.
Wie die meisten Fasnachtsbräuche ist auch die Basler Fasnacht auf keltische und germanische Ursprünge zurückzuführen, auf Ahnenkult, Winteraustreiben und Fruchtbarkeitsrituale. Auch Waffenschauen der Zünfte, Ritterturniere oder die Feste vor der kirchlichen Fastenzeit haben den Brauch mitgeprägt. Als die Reformation jedoch das ausgelassene Treiben einzuschränken, zeitweise sogar zu verbieten begann, entwickelte sich die Basler Fasnacht mehr und mehr zum Widerstand gegen eine repressive Obrigkeit. Im 19. Jahrhundert begann sich die Fasnacht zu wandeln. Erste Cliquen formierten sich, erste Schnitzelbank-Sänger traten auf, das Trommeln und Pfeifen etablierte sich zunehmend als festes Markenzeichen. Die Themen der Umzüge wurden politisch und erhielten ihren typisch satirischen Charakter. Die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts prägte die Fasnacht schliesslich so, wie wir sie heute kennen. Besonders nach dem Zweiten Weltkrieg formierten sich viele neue Cliquen. Trommeln und Pfeifen wurde perfektioniert, Kostüme und Larven erhielten ihre berühmte baslerische Eigenständigkeit. Traditionen und Rituale entstanden, die heute so hoch gehalten werden, als wären sie Jahrhunderte alt.
Zünfte
Die Basler Zünfte hatten einen grossen Einfluss auf die Entwicklung der drei schönsten Tage. Die Musterung der Wehrpflichtigen der Zünfte im 16. Jahrhundert stand in engem Zusammenhang mit der Fasnacht. Damals flossen jene militärischen Elemente ein, die die Basler Fasnacht noch heute prägen: Der gemessene Marschschritt zum Klang von Trommeln und Piccolos.
Blaggedde
Die «Blaggedde» (Plakette) ist ein broschenförmiges Abzeichen, das jedes Jahr neu entworfen wird – passend zum aktuellen Motto der Basler Fasnacht. Sie wurde 1911 eingeführt. Das Fasnachts-Comité erhielt die Bewilligung für deren Verkauf, um damit einen Teil der Fasnacht zu finanzieren. Die Einnahmen dienen bis heute dazu, die Cliquen zu subventionieren.
Die «Blaggedde» ist ab Mitte Januar 2024 an der Tourist Information erhältlich.
Erster Morgenstreich
1835 wurde der erste offiziell erlaubte Morgenstreich durchgeführt. Damals zogen die Fasnächtler*innen noch mit Fackeln durch die Gassen. 1845 traten die ersten Steckenlaternen auf, da ein Verbot für das Tragen von offenen Fackeln ausgesprochen wurde. Die erste Zuglaterne wurde 1860 vermerkt.
Comité
Das Fasnachts-Comité, 1910 gegründet, ist für die Organisation der «drey scheenschte Dääg» verantwortlich. Es besteht aus 10 bis 15 ehrenamtlich tätigen Mitgliedern, die als Dienstleistungsstelle und Vermittlungsinstanz die Interessen der aktiven Fasnachtsteilnehmer*innen wahrnehmen und als Bindeglied zu Öffentlichkeit und Behörden funktionieren.
UNESCO-Weltkulturerbe
An seiner Sitzung vom 7. Dezember 2017 auf der südkoreanischen Insel Jeju hat das Zwischenstaatliche Komitee die Aufnahme in die Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit beschlossen. Die Liste umfasst kulturelle Ausdrucksformen wie Tanz, Theater und Musik sowie mündliche Überlieferungen, Bräuche und Handwerkskünste. Nach dem Winzerfest «Fête des Vignerons» in Vevey ist die Basler Fasnacht das zweite Schweizer Kulturerbe, welches in die Liste aufgenommen wurde.
Die UNESCO würdigt mit dem Entscheid die reiche Tradition und die Einzigartigkeit der Basler Fasnacht. Dabei wurde besonders die Vereinigung von Musik, mündlichen und schriftlichen Ausdrucksformen und des Handwerks hervorgehoben.
Mit der Tradition der Basler Fasnacht sind nicht nur unzählige Bebbi (Basler*innen) verbunden, sie zieht jährlich auch Tausende Touristen an. Allesamt sind sie begeistert von der Einzigartigkeit, Qualität und Vielfalt dieses Ereignisses.
Wollen Sie mehr über die Basler Geschichte erfahren?
Traditionelle Fasnachtskostüme
An der Fasnacht sind die unterschiedlichsten Gestalten unterwegs. Teils entstammen die Goschdym (Kostüme) der italienischen Commedia dell’arte, während andere auf lokale Gegebenheiten zurückzuführen sind.
An der Basler Fasnacht gilt es, sich als Masgge (also als eine fasnächtlich von Kopf bis Fuss vermummte Figur) in die absolute Anonymität zu begeben. Niemand soll unter seiner Larve, der oft heute noch in kunstvoller Handarbeit gestalteten Gesichtsmaske, erkannt werden.
Viele Einheiten kreieren und fertigen ihre Kostüme und Larven selbst. Es gibt drei Arten von Kostümen:
- Zugskostüme (sie bringen das jeweilige Sujet einer Formation zum Ausdruck)
- klassische Kostüme
- Kostüme der individuellen Fantasie
Einige klassische Kostüme blicken auf eine lange Tradition zurück:
Verschiedene Rollen der Fasnächtler*innen
Über 300 Cliquen, Wagencliquen, Kutschen und Guggenmusiken melden sich jährlich für den offiziellen Cortège an. Zudem werden mehr als 200 Laternen für die Fasnacht von Hand bemalt. Und in den Gassen von Basel sind mehr als 100 Schnitzelbänggler*innen sowie unzählige Einzelmasken und Grüppchen unterwegs, die auf die Teilnahme am Umzug verzichten.
Es gibt verschiedene Arten, aktiv an der Fasnacht teilzunehmen:
Die künstlerische Seele der Basler Fasnacht
Podcast über die Basler Fasnacht
Gut zu wissen.
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Die Fasnacht beginnt am Montag nach Aschermittwoch. Abhängig vom Ostersonntag ist dies jedes Jahr im Februar oder März.
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Die Basler Fasnacht dauert genau 72 Stunden, also drei Tage.
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Der traditionelle Morgenstreich eröffnet um 4.00 Uhr früh die berühmte Basler Fasnacht. Am Montag- und Mittwochabend präsentieren die «Schnitzelbängg» in vielen Restaurants brisante und amüsante Themen, die die Stadt und ihre Bürger*innen im vergangenen Jahr bewegt haben. Der Dienstag steht immer im Zeichen der Kinderfasnacht und am Abend sorgen die Guggenmusiken für Stimmung. Nach den grossen Cortèges am Montag- und Mittwochnachmittag, also einem Umzug durch die Stadt, endet die Basler Fasnacht dann 72 Stunden später, wieder um 4.00 Uhr morgens.
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Rund um den Spalenberg (am Nadelberg, im Imbergässlein und im Pfeffergässlein hat es besonders viele Cliquenkeller):
- Basilisgge
- Basler Dybli
- Breo Beiz
- Die Aagfrässene
- Dupf-Club
- Basler Mittwoch-Gesellschaft
- Opti-Mischte
- Pfluderi
- Rumpelstube
- Schnäderänte-Clique
- Spale Clique Alti Garde
- Spale Clique Stamm
In anderen Gassen der Basler Altstadt:
- Gämbsbärg-Käller
- Heubergkäller
- Knochestampfer Waggis
- Primidoofe Clique
- Rauracherkeller
- Verschnuuffer
- Lälli Clique
Rund um den Barfüsserplatz und in der Steinenvorstadt:
- Sans Gêne
- Breo-Clique
- Fuege-Fäger
- Barbara-Club 1902
- Alti Richtig
- Glunggi
- Grottegyggser
- Privé-Waggis
- Die Versoffene Deecht
- Stainlemer
Auch in Kleinbasel hat es ein paar Cliquenkeller:
- Naarebaschi
- Guggenmusig Horburgschlurbi
- Gugge-Mysli
- Ueli Schränzer
- Ohregribler
- Die Antygge
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