Picasso in Basel
Das Basler Picasso-Wunder von 1967
Im Herbst 1967 war die Basler Kunstwelt nach einer Flugzeugkatastrophe in Aufruhr. Staechelin, der Hauptaktionär der Airline, wollte bedeutende Gemälde aus der Kunstsammlung seiner Familie ins Ausland verkaufen, um die durch das Unglück entstandenen Schulden zu begleichen.
Wie kommt nun aber Pablo Picasso ins Spiel? Seine zwei Bilder «Die beiden Brüder» und «Sitzender Harlekin» hingen als Leihgaben der Kunstsammlung Staechelin im Kunstmuseum Basel. Um die Gemälde vor dem Verkauf ins Ausland zu bewahren, organisierte die Basler Jugend ein riesiges Spektakel. Sie bewegten das Basler Stimmvolk dazu, einem Staatsbeitrag von mehr als sechs Millionen Franken für den Kauf der Bilder zuzustimmen. Als das klappte, war Picasso über die Liebesbekundung der Basler*innen so bewegt, dass der Künstler der Stadt gleich vier weitere Werke schenkte.
Picassos Werke bewundern Sie heute noch im zweiten Stock des Hauptbaus vom Kunstmuseum Basel. 2020 präsentierte das Kunstmuseum Basel in «Picasso, Chagall, Jawlensky» Meisterwerke der Sammlung Im Obersteg. Auf einem virtuellen Rundgang durch die Ausstellung entdecken Sie natürlich auch den «Sitzenden Harlekin», neben keinem Geringeren als seinem Geschwisterbild «Arlequin assis» (auch 1923). Die Fondation Beyeler widmete dem jungen Picasso im Jahr 2019 sogar eine ganze Ausstellung mit Bildern aus der Blauen und Rosa Periode.