Podcast-Folge 21
Darum geht es in dieser Folge
Seth Troxler, Solomon, Sven Väth, Andrea Oliva, Adriatique sind nur einige Grössen der elektronischen Musikkultur, mit denen Agron Isaku, kurz Agi, seit Jahrzehnten ein freundschaftliches Verhältnis pflegt. Sie alle schätzen die intime Atmosphäre und die ausserordentliche Qualität der Soundanlage auf dem Nordstern, und testen gerne ihre neuen Tracks im umgebauten Frachter.
Doch nicht nur die Technik, sondern auch die Stadt selbst zieht die Künstler*innen nach Basel. So führt Agi Isaku seine Besucher gerne mal ins Kunstmuseum, die Fondation Beyeler oder zeigt ihnen die Altstadt mit den historischen Gebäuden. Zukünftige Stadtführungen mit dem Inhaber des Nordsterns wären also gar nicht so abwegig. Seine Liebe zu Basel verheimlicht Agi Isaku nicht: «Basel ist wirklich eine schöne Stadt. Ich lebe Basel, ich liebe Basel.» Umso erfreulicher, konnte er seine beiden Leidenschaften – die Stadt Basel und die elektronische Musik – vereinen, indem er sich seinen Wunsch vom eigenen Club erfüllte.
Das Interesse an der Musik zeigte sich bei Agi Isaku schon früh. Er erinnert sich noch gut an die Clubszene der 90er-Jahre zurück, als die alte Stückfärberei, auch Stücki genannt, der Techno-Club Tower und das Bell das Nachtleben dominierten. Zu dieser Zeit legten Sven Väth und Carl Craig, einer der Gründerväter der elektronischen Musik, auf, und «schon damals waren die Basler die Lautesten», ergänzt Agi Isaku. Die Szene fühlte sich als Community und lockte ein buntes, internationales Publikum an.
In jungen Jahren zog es Agi Isaku nach Zürich, wo er mit heute internationalen Stars wie Shlomi Aber und Guy Gerber zusammenarbeitete. Neben seinen Lehrjahren in Zürich haben ihn auch Aufenthalte in Grossstädten wie Tokio, New York, London und Paris, sowie die dortigen Erlebnisse mit Musiker*innen massgeblich geprägt.
Seine gesammelten Erfahrungen wollte Agi Isaku nach Basel bringen, als nach der Hochzeit in den Neunzigern die Clublandschaft in Basel nahezu stillstand. Er hatte sich zum Ziel gesetzt, die elektronische Musikszene wiederzubeleben, und «aus Basel das zu machen, was es schon einmal war». 2003 gründete er im ehemaligen IWB-Gebäude am Voltaplatz den ursprünglichen Nordstern Club, der zu einem Treffpunkt der Alternativbewegung wurde. Nach 13 erfolgreichen Jahren musste der Nordstern im Jahr 2016 seine Türen schliessen und war gezwungen, umzuziehen. Das Konzept wurde neu gedacht und der Club fand in einem alten Frachter im Basler Hafenareal seine neue Heimat.
In Zusammenarbeit mit dem Akustikexperten Dirk Noy wurde aus einem Schiff in schlechtem Zustand ein Ort, der von Anfang bis Ende durchdacht ist und den heute DJs weltweit feiern. So international wie die auftretenden Künstler*innen sind, so heterogen ist auch das Publikum. Musikliebhaber*innen kommen aus Barcelona, Berlin, Mailand, Casablanca, Dubai und weiteren Metropolen. «Wenn wir schon die internationalen Gäste haben, dann müssen wir ihnen etwas bieten», sagt Agi Isaku. Events während Grossveranstaltungen wie der Art Basel sind deshalb ein Muss. Diese müssen nicht zwingend auf dem Schiff selbst stattfinden. Agi Isaku war mit seinen Acts auch schon im Rahmen der Veranstaltungsreihe «sun.set» in der Fondation Beyeler zu Gast und ist seit Jahren mit dem dortigen Direktor Samuel Keller befreundet. Sein persönliches Interesse für Kunst lässt er gerne in seine Tätigkeit einfliessen und arbeitet immer wieder eng mit Künstler*innen zusammen. Seine Nähe zur Kunst und den Museen in Basel könnte man somit neben der elektronischen Musik und Basel als dritte langjährige Liebesbeziehung von Agi Isaku zählen.
Über Agi Isaku
Agi Isaku ist der Inhaber und Geschäftsführer des Nordstern Clubs in Basel und eine Koryphäe auf seinem Gebiet. Seine Leidenschaft für elektronische Musik entdeckte er früh und verbrachte seine Lehrjahre in Zürich, wo er mit den Grössen der Szene zusammenarbeitete. Weitere Aufenthalte in Weltstädten vergrösserten sein Netzwerk und das Wissen über die Musikkultur. Tief verbunden mit Basel, zog es ihn wieder in seine Heimatstadt zurück. 2003 gründeten er den Nordstern Club am ersten Standort am Voltaplatz, 2016 erfolgte der Umzug ins Hafenareal. Heute trifft sich dort das Who’s who der elektronischen Musikszene.