Naturpfad
Die insgesamt 32 Tafeln des Naturpfads geben den Besucher*innen einen Einblick in den Erfahrungsschatz der Menschen, die sich seit Jahren mit der Natur und der Landwirtschaft auf dem Bruderholz beschäftigen. Die Geschichten erzählen von lokalen Veränderungen, klimatischen Einflüssen und der tiefen Verbundenheit zwischen Mensch und Natur.
Entdecken Sie unweit der Stadt unberührte Natur, Agrarflächen, Aussichtspunkte, Grillplätze und vieles mehr. Das Bruderholz ist ein Ort, an dem Pflanzen, Menschen und Tiere aufeinandertreffen und gemeinsam ihren Lebensraum gestalten.
Der Naturpfad ist in Zusammenarbeit mit dem Basel Social Club und der Universität Basel entstanden.
Die Tafeln können in beliebiger Reihenfolge besucht werden. Auf der Map finden Sie die Standorte aller 32 Stationen des Naturpfads.
Die Stationen des Naturpfads:
Das Bruderholz als Puzzle
Das Bruderholz ist durch das Erbrecht und Pachtverhältnisse in kleine, verstreute Felder aufgeteilt, die von mehreren Landwirt*innen bewirtschaftet werden.
Den Umständen zum Trotz
Bäume werden aufgrund von Sicherheit oder Schädlingsschutz gefällt, bieten jedoch weiterhin als Baumstümpfe neue Lebensräume und zeigen so die Resilienz der Natur.
Sehen, hören, riechen, fühlen…
Das Bruderholz lädt ein, innezuhalten und die Natur bewusst mit allen Sinnen zu erleben: beobachten, lauschen, riechen und fühlen.
Leben ist Bewegung
Leben bedeutet Veränderung: Lebewesen durchlaufen Lebenszyklen und die Jahreszeiten prägen das Bruderholz und seine Bewohner*innen.
Lokal produziert
Auf dem Bruderholz findet man Nutztiere und eine Vielzahl von Pflanzen. Viele Produkte werden direkt vor Ort weiterverarbeitet oder anderswo verwendet, wobei jede Anbauentscheidung sorgfältig abgewogen wird.
Für uns alle da
Das Bruderholz bietet als Arbeits-, Lebens- und Erholungsort Vielfalt für alle – von Landwirt*innen bis zu Sonntagsspaziergänger*innen und bestimmten Pflanzen – und erinnert uns daran, verantwortungsvoll mit der Natur umzugehen.
Vom Winde verweht
Immer weniger Pappeln prägen die Gegend, da viele wegen Sturmschäden gefällt oder geschnitten werden müssen, um weiterhin die Sicherheit von Menschen und Gebäuden zu gewährleisten.
Die Gesetze der Natur?
Landwirt*innen müssen sich nicht nur an natürliche Gegebenheiten anpassen, sondern auch an gesetzliche Regelungen wie das Bundesgesetz über das bäuerliche Bodenrecht, was besonders in Zeiten der Klimakrise herausfordernd sein kann.
Unter Linden frieden
Die Linden auf dem Bruderholz sind nicht nur Orte der Ruhe und des Verweilens, sondern stellen durch ihr beruhigendes Rauschen und ihrer imposanten Grösse auch lebendige Mahnmale des Friedens dar.
Mensch und Natur
Der Mensch gestaltet die Natur durch Bauen, Bearbeiten und Bewerten, wobei unsere Handlungen sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf die Umwelt haben können. Daher müssen wir verantwortungsbewusst mit der Natur umgehen, um ihr Funktionieren sowie ihre Schönheit zu bewahren.
Biotope als kleine Oasen
Menschen gestalten die Natur durch die Schaffung von Biotopen und Teichen als künstliche Lebensräume, die Rückzugsorte für Pflanzen und Tiere bieten und die Artenvielfalt fördern.
Natur ohne uns?
Die Natur ist ein komplexes System, das sich durch eine bemerkenswerte Fähigkeit zur Selbstregulierung auszeichnet und in dem verschiedene Akteur*innen wie Naturschutzvereine, Forstämter, Tiere und Pflanzen, sowie Wind und Regen als auch Mikroorganismen eine fundamentale Rolle in der Aufrechterhaltung des ökologischen Gleichgewichts spielen.
Schlafende Felder, bewohnte Büsche
Landwirt*innen in der Schweiz haben agrarpolitische Optionen, um Ruhezonen auf ihren Nutzflächen umzusetzen, wie die traditionelle Brachlegung von Feldern oder das Schaffen von Nützlingsstreifen, die wichtige Lebensräume für die Biodiversität darstellen und eine nachhaltige Landnutzung fördern.
Ein Efeubaum im Wandel
Dieser Trägerbaum existiert in einer symbiotischen Beziehung mit dem Efeu, der ihn überwächst, und bietet so Kleintieren und Vögeln einen wichtigen Lebensraum.
Kontinuierliche Arbeit und Planung
Das Bruderholz bietet Naherholung durch eine gut geplante Infrastruktur mit Wegen, Sitzbänken und Verpflegungsmöglichkeiten, die regelmässige Wartung erfordert.
Ist das hier Natur?
Natur auf dem Bruderholz wird durch vielfältige Definitionen und Perspektiven geprägt, von einem Naherholungsgebiet bis zu landwirtschaftlichen Nutzflächen, abhängig von individuellen Betrachtungsweisen und Erfahrungen.
Ein wilder Kirschbaum
Ein wilder Kirschbaum auf dem Bruderholz, bekannt für seine prächtigen Blüten im Frühling und glänzenden Früchte im Sommer, symbolisiert die reiche kulturelle Geschichte und kulinarische Tradition der Region Basel, die durch Generationen von Landwirt*innen gepflegt wurde.
Ein Baselbiet ohne Kirschen?
Die Klimakrise bedroht die Kirschbäume auf dem Bruderholz und in der gesamten Region Basel, indem sie durch verfrühte Blüte, Frostschäden, Hagelstürme und Insektenplagen die Ernte beeinträchtigt und die ökonomische Rentabilität für die Landwirt*innen gefährdet.
Anpassungen machen
Um mit den sich verändernden klimatischen Bedingungen auf dem Bruderholz umzugehen, setzen Förster*innen bewusst auf Massnahmen wie das gezielte Pflanzen verschiedener Baumarten, um die Verjüngung des Waldes und dessen Widerstandsfähigkeit zu fördern.
Vermicelles statt Kirschtorten
Auf dem Bruderholz werden Kastanienbäume als Ersatz für Kirschbäume eingeführt, die aufgrund der veränderten klimatischen Bedingungen unrentabel werden. Dabei werden die alten Kirschbaumbestände erhalten und die neuen Bäume allmählich integriert.
Lebendiges Totholz
Auch alte und morsche Bäume können weiterhin Lebensraum für eine Vielzahl von Tieren bieten und einen wichtigen Beitrag zum Ökosystem leisten, indem sie durch ihren Verfall Nährstoffe zurück in den Kreislauf des Lebens geben.
Mais auf Umwegen
Das beeindruckende Maislabyrinth bietet nicht nur Spass und Spannung, sondern zeigt auch die Vielseitigkeit von Mais als Nahrungsmittel für Nutztiere und Menschen. Mais hat seinen Ursprung in Mexiko und gelangte durch die Kolonisierung Amerikas nach Europa.
Blicke zum Himmel hinauf!
Am Himmel über dem Bruderholz sind verschiedene Vogelarten zu sehen, darunter Schwalben, Greifvögel, Krähen und Störche, die in ihren Flugmustern und Jagdtechniken unterschiedlich sind.
Ein Universum am Wegrand
Es ist notwendig, seinen eigenen Weg im Blick zu haben und auf kleine Krabbeltiere und Wildblumen zu achten. Diese sind für die Insekten lebenswichtig, damit sie ihren Beitrag zum Erhalt des Gleichgewichts leisten können.
Zwischen Kantons- und Feldgrenzen
Landwirt*innen führen alle zehn Jahre Grenzbereinigungen durch, häufig mit Unterstützung von Geometer*innen und moderner Vermessungstechnologie wie GPS und Laserinstrumenten, um Felder zu markieren und unabsichtliche Grenzverschiebungen zu korrigieren, die die Ernte beeinflussen können.
Zwischen planen und wachsen lassen
Forstliche Massnahmen unterstützen die Gesundheit des Waldes und seine Vielfalt an Baumarten, während die Forstwirtschaft sich an die aktuellen klimatischen Bedingungen anpasst und vermehrt notfallmässig in den Wald eingreift, um ihn durchmischt zu halten und die Umtriebszeit zu verkürzen.
Ökologische Infrastruktur als Ausgleich
Ausgleichsflächen wie der Asthaufen bieten Rückzugsorte für die Biodiversität, indem sie kleinen Tieren Nistmöglichkeiten und Schutz bieten, während Hecken, Naturwiesen und Kleingewässer die ökologische Vielfalt fördern und eine nachhaltige Infrastruktur schaffen.
Mit oder von der Eiche leben
Eichen fungieren in der Unterstützung der Biodiversität als Schlüsselart, die bis zu 1000 Arten beeinflussen können, darunter Flechten, Insekten, Spechte und andere Tiere, die ihre Lebensräume und Nischen in diesen Bäumen finden.
Von Strassen und Tieren
Vernetzungsflächen sind lebenswichtig für die Artenvielfalt, indem sie Tieren und Pflanzen ökologische Korridore bieten. Ein Mangel an Strukturen wie Wildtierbrücken führt zu tragischen Verlusten.
Die Gesetze des Waldes
Der Wald ist ein geschützter öffentlicher Raum, der gesetzlich vor Zweckentfremdung bewahrt wird. Nur in Fällen von öffentlichem Interesse, wie dem Bau des Bruderholz-Spitals vor einigen Jahrzehnten, sind Ausnahmen möglich. Dabei führten notwendige Rodungen zu einer verpflichtenden Aufforstung an anderer Stelle.
Weitblick
Das Bruderholz zeichnet sich durch seine weite, offene Landschaft aus, die ein Gefühl von Freiheit vermittelt und Raum für Entspannung und Erholung bietet – sowohl für Besucher*innen als auch für die dort lebende Tierwelt.
Die Grundlage unter uns
Der Boden ist eine essenzielle Ressource mit verschiedenen Schichten und Funktionen, die durch langwierige Prozesse entstanden sind und von der Landwirtschaft beeinflusst werden, um Fruchtbarkeit und Erträge zu erhalten.