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Konzert
SOUS LA SURFACE inszeniertes Konzert für Chor, Saxophon und Tonband
Theodorskirche
Theodorskirche
,
Theodorskirchplatz
5, 4058 Basel
Das Ensemble Choeur3 (CH, D, F) und das Cantoque Ensemble (IS) singen Frank Martin’s (1890-1974) Messe pour double Chœur a capella. Philippe Koerper (Saxophon, Tonband), Abélia Nordmann (Leitung)
Veranstaltungsdetails
Eine Messe und eine Uraufführung als inniger Appell an die Menschlichkeit: Frank Martin (1890 – 1974, CH) schrieb vor hundert Jahren eines der grössten Meisterwerke der Schweizer Musikgeschichte. Sein ökumenisches Friedensgebet, die “Messe pour double choeur a cappella”, möchte das Ensemble Choeur3 über die Grenzen der Schweiz hinaus und in der europäischen Ferne erlebbar machen – und das Werk von einer ganz neuen Perspektive aus beleuchten. Dazu beauftragt es den Saxophonisten und Performer Philippe Koerper (* 1986, F/CH), unter die Oberfläche der Komposition zu blicken und Zwischenstücke zu entwickeln, die die atemberaubende Schönheit von Frank Martins Klangarchitektur spiegeln und erweitern und einen Resonanz- und Spielraum für die musikalische Essenz der Messe bilden. Inspiriert von der Weite Islands entsteht so in einer einzigartigen Kooperation zweier hochkarätiger europäischer Ensembles – Kammerchor Ensemble Choeur3 (Dreiland) und Cantoque Ensemble (Island) – ein ganz neuer Blick auf den vielleicht wichtigsten Meilenstein der Schweizer Chormusik.
Frank Martin, 1890 als jüngstes von zehn Kindern in Genf geboren, schrieb als Sohn eines calvinistischen Pfarrers eine katholische Messe. Die fünfsätzige Komposition entstand zwischen 1922 und 1926; sie zeichnet sich durch impressionistisch bis modal gefärbte Harmonik und hohe emotionale Wirkung in einem Spektrum zwischen zarter Feinheit und vokal-orchestralen Klangmomenten aus. Es vergingen vier Jahrzehnte, bis die „Messe pour double choeur a cappella“ der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde – denn Frank Martin wollte seine Messe gar nicht aufführen lassen: “En fait, je ne désirais nullement qu'elle fur exécutée, craignant qu'on la juge d'un point de vue tout esthétique. Je la voyais alors comme une affaire entre Dieu et moi.” 1963 entdeckte der Kantor Franz W. Brunnert die Doppelchor-Messe zufällig in einem Werkkatalog und brachte das Stück im selben Jahr in Hamburg zur Uraufführung. Es gehört seitdem zu den beliebtesten Chorwerken des 20. Jahrhunderts.
Die Musik- und Textmanuskripte der “Messe pour double choeur a cappella” befinden sich heute in der Paul Sacher Stiftung am Münsterplatz in Basel. Das macht die Aufführung der Messe durch das Ensemble Choeur3 als Dreiländer-Kammerchor mit Sitz in Basel zu einer besonderen Aufgabe, die um den kostbaren Einblick in die Originalschriften bereichert wird.
Frank Martins Messe steht in ihrer Intensität für sich selbst. Ihre Dauer – vierzig Minuten – wirft die Frage auf: welche Betrachtung, welche Art von Musik darf, muss man ihr im Konzert hinzufügen? Der renommierte Saxophonist und Performer Philippe Koerper (* 1986, F/CH) – im Elsass und im Ausland bekannt mit seinem Ensemble L'Imaginaire, das seit jeher Auftragskompositionen vergibt und für die Uraufführung experimenteller Werke verantwortlich zeichnet – kom- poniert für die “Messe pour double choeur” Zwischenstücke, Interludien, die als Klammern zwischen oder als Orgelpunkte in den Sätzen stehen. Sie öffnen neue Fenster, erweitern den Horizont und erschaffen eine Art spiegelbildlicher Musik, die ins Innere des Schreibens eintaucht und das Abbild des Gehörten von unten betrachtet. Die klanglichen Räume – insgesamt ca. 25 Minuten – werden live kreiert und entstehen jedes Mal neu. Philippe Koerper inspiriert dabei die Weite der isländischen Insel und die durch die Kooperation mit dem Cantoque Ensemble entstehende Auseinandersetzung mit der zeitgenössischen Musik Islands.
Das Ensemble Choeur3 verbindet eine langjährige Freundschaft mit drei isländischen Ensembles. Abélia Nordmann arbeitet seit 2014 in verschiedenen Konstellationen in Reykjavík; 2019 reiste das Ensemble Choeur3 für die Entwicklung und Uraufführung der Performance “Composition for a Landscape” der dänischen Komponistin Marie Hauge Jensen zusammen mit dem South Icelandic Chamber Choir nach Húsafell und Reykjavík – mit schweizerisch-isländischen Werken und Volksliedern im Gepäck.
Frank Martins einzigartige Messe wird trotz ihrer Berühmtheit selten aufgeführt, weil ihre Doppelchörigkeit mit zahlreichen Divisi einen stimmstarken und sensiblen Chorklang verlangt. Das Ensemble Choeur3 freut sich sehr, dass es gelungen ist, das Cantoque Ensemble für das Projekt zu gewinnen und das Bekanntmachen dieses Schweizer Meisterwerks weit über die Region hinaus in einer so exzellenten Besetzung zu einem ausserordentlichen musikalischen Erlebnis machen zu können. Die 12 professionellen Sänger*innen des Cantoque Ensembles kommen aus der Alten Musik und verstärken die 32 Stimmen des Ensemble Choeur3 so, dass beide Chöre der Klanglichkeit der Messe gebührend begegnen können – gross, schlicht, farbenreich. Die gemeinsame Reise führt das Projekt über Strasbourg (F) nach Freiburg im Breisgau (D) und Basel (CH) und endet mit einem Konzert im Rahmen des namhaften Festivals Sönghátíð í Hafnarborg Songfest in Reykjavík (IS), zu dem das Projekt SOUS LA SURFACE eingeladen wurde.
Frank Martin, 1890 als jüngstes von zehn Kindern in Genf geboren, schrieb als Sohn eines calvinistischen Pfarrers eine katholische Messe. Die fünfsätzige Komposition entstand zwischen 1922 und 1926; sie zeichnet sich durch impressionistisch bis modal gefärbte Harmonik und hohe emotionale Wirkung in einem Spektrum zwischen zarter Feinheit und vokal-orchestralen Klangmomenten aus. Es vergingen vier Jahrzehnte, bis die „Messe pour double choeur a cappella“ der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde – denn Frank Martin wollte seine Messe gar nicht aufführen lassen: “En fait, je ne désirais nullement qu'elle fur exécutée, craignant qu'on la juge d'un point de vue tout esthétique. Je la voyais alors comme une affaire entre Dieu et moi.” 1963 entdeckte der Kantor Franz W. Brunnert die Doppelchor-Messe zufällig in einem Werkkatalog und brachte das Stück im selben Jahr in Hamburg zur Uraufführung. Es gehört seitdem zu den beliebtesten Chorwerken des 20. Jahrhunderts.
Die Musik- und Textmanuskripte der “Messe pour double choeur a cappella” befinden sich heute in der Paul Sacher Stiftung am Münsterplatz in Basel. Das macht die Aufführung der Messe durch das Ensemble Choeur3 als Dreiländer-Kammerchor mit Sitz in Basel zu einer besonderen Aufgabe, die um den kostbaren Einblick in die Originalschriften bereichert wird.
Frank Martins Messe steht in ihrer Intensität für sich selbst. Ihre Dauer – vierzig Minuten – wirft die Frage auf: welche Betrachtung, welche Art von Musik darf, muss man ihr im Konzert hinzufügen? Der renommierte Saxophonist und Performer Philippe Koerper (* 1986, F/CH) – im Elsass und im Ausland bekannt mit seinem Ensemble L'Imaginaire, das seit jeher Auftragskompositionen vergibt und für die Uraufführung experimenteller Werke verantwortlich zeichnet – kom- poniert für die “Messe pour double choeur” Zwischenstücke, Interludien, die als Klammern zwischen oder als Orgelpunkte in den Sätzen stehen. Sie öffnen neue Fenster, erweitern den Horizont und erschaffen eine Art spiegelbildlicher Musik, die ins Innere des Schreibens eintaucht und das Abbild des Gehörten von unten betrachtet. Die klanglichen Räume – insgesamt ca. 25 Minuten – werden live kreiert und entstehen jedes Mal neu. Philippe Koerper inspiriert dabei die Weite der isländischen Insel und die durch die Kooperation mit dem Cantoque Ensemble entstehende Auseinandersetzung mit der zeitgenössischen Musik Islands.
Das Ensemble Choeur3 verbindet eine langjährige Freundschaft mit drei isländischen Ensembles. Abélia Nordmann arbeitet seit 2014 in verschiedenen Konstellationen in Reykjavík; 2019 reiste das Ensemble Choeur3 für die Entwicklung und Uraufführung der Performance “Composition for a Landscape” der dänischen Komponistin Marie Hauge Jensen zusammen mit dem South Icelandic Chamber Choir nach Húsafell und Reykjavík – mit schweizerisch-isländischen Werken und Volksliedern im Gepäck.
Frank Martins einzigartige Messe wird trotz ihrer Berühmtheit selten aufgeführt, weil ihre Doppelchörigkeit mit zahlreichen Divisi einen stimmstarken und sensiblen Chorklang verlangt. Das Ensemble Choeur3 freut sich sehr, dass es gelungen ist, das Cantoque Ensemble für das Projekt zu gewinnen und das Bekanntmachen dieses Schweizer Meisterwerks weit über die Region hinaus in einer so exzellenten Besetzung zu einem ausserordentlichen musikalischen Erlebnis machen zu können. Die 12 professionellen Sänger*innen des Cantoque Ensembles kommen aus der Alten Musik und verstärken die 32 Stimmen des Ensemble Choeur3 so, dass beide Chöre der Klanglichkeit der Messe gebührend begegnen können – gross, schlicht, farbenreich. Die gemeinsame Reise führt das Projekt über Strasbourg (F) nach Freiburg im Breisgau (D) und Basel (CH) und endet mit einem Konzert im Rahmen des namhaften Festivals Sönghátíð í Hafnarborg Songfest in Reykjavík (IS), zu dem das Projekt SOUS LA SURFACE eingeladen wurde.
Weitere Informationen
www.ensemblechoeur3.ch
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