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Konzert
Rausch
Am 28.4.2025 spielt das Akademische Kammerorchester Zürich die Symphonie fantastique von Berlioz und das Cellokonzert von Elgar. Solist: Lionel Martin; Leitung: Georg Köhler.
Veranstaltungsdetails
Am 28. April 2025 wird das Akademische Kammerorchester Zürich (AKO) um 19.30h in der Martinskirche in Basel als weiteres Highlight in der über 30-jährigen Geschichte des AKO zwei fantastische Werke aufführen: die Symphonie fantastique von Louis Hector Berlioz und das Cellokonzert in e-Moll von Edward Elgar. Als Solist konnte der junge aufsteigenden Cellist Lionel Martin gewonnen werden. Den Taktstock führt unser musikalischer Leiter Georg Köhler.
Edward Elgar (1857-1934)
Cellokonzert e-Moll, op. 85
Das Cellokonzert in e-Moll ist Edward Elgar letztes grosses Orchesterwerk. 1918 fällt Elgar nach einem Krankenhausaufenthalt ein Thema ein, mit dem er zuerst nicht weiss, wie er es verarbeiten soll, trotzdem schreibt er es nieder. Die Zeit ist schwierig: seine Frau ist schwer krank, es tobt der 1. Weltkrieg, Freunde sterben. In dieser Zeit schafft Elgar drei kammermusikalische Werke bis er 1919 das frühere Thema wieder aufgreift und zu orchestrieren beginnt. Erst zu diesem Zeitpunkt wird für ihn klar, dass das Cello diese melancholische Geschichte erzählen muss.
Orchester und Solist treiben sich in diesem Stück nicht gegenseitig zu Höhepunkten an, das Orchester hört viel mehr dem Cello zu und unterstützt dieses aktiv. Es ist nicht bloss Begleitung. Orchester und Solist verfolgen das gleiche Ziel.
Uraufgeführt wurde das Cellokonzert in e-Moll am 27. Oktober 1919 in der Londoner Queen’s Hall unter Elgars Leitung. Auch wenn aufgrund von zu wenig Probezeit das London Symphony Orchestra ein schlechtes Bild abgab bei der Aufführung des Cellokonzerts und dafür kritisiert wurde, wurde die Einfachheit des Werks, welche kennzeichnend für Elgars Musik ist, gelobt und das Werk vom Kritiker Ernest Newman als «wunderbar» und «von einer tiefen Weisheit und Schönheit, die seiner Einfachheit zugrunde liegt» beschrieben.
Louis Hector Berlioz (1803-1869)
Symphonie fantastique – Episoden aus dem Leben eines Künstlers
Berlioz, französischer Komponist und Literat, legte mit seiner Symphonie fantastique den Grundstein für eine neue Art von Programmmusik.
Dass Berlioz in seiner Komposition nicht Schablonen und Konventionen folgt hat auch damit zu tun, dass er nur kurze Zeit die Regelschule besuchte, später aber von seinem Vater und zeitweise von Privatlehrern unterrichtet wurde. Berlioz hatte zwar das Gefühl, damit einen Teil des realen Lebens verpasst zu haben. Sein Geist konnte sich so aber frei von schulischem Drill und Zwängen entwickeln und ermöglichte ihm bereits in jungen Jahren neue, eigene Wege einzuschlagen und die Türe für die folgende musikalische Romantik weit zu öffnen.
So hätten denn die Reaktionen auf die Symphonie fantastique unterschiedlicher nicht sein können: von heller Begeisterung bis zu blankem Entsetzen war alles zu finden beim Publikum der Uraufführung 1830. Für die einen war Berlioz ein Star, für die anderen schlicht und einfach geisteskrank.
Die neue Art der Klangführung, die Berlioz mit den geteilten Stimmen innerhalb der verschiedenen Instrumentenregistern aus dem Orchester herausholt und die unkonventionellen Harmonie-Übergänge waren absolut revolutionär. Die Besetzung des Orchesters ist mit Harfe und Piccoloflöte, Cornet und gross besetztem Fagott- und Paukenregister völlig ungewöhnlich, nicht nur für jene Zeit. Angehlehnt an die Struktur des klassischen Dramas mit fünf Akten komponierte Berlioz auch sein «drame musical» in fünf Sätzen. Die einzelnen Sätze sind alle auf die «Geliebte», die idée fixe, das eigentliche Leitmotiv, ausgerichtet und beleuchten und erarbeiten verschiedene Szenen im Zusammenhang mit ebendieser.
Mit diesen zwei Innovationen, Programmmusik und neuartige Instrumentationstechnik, prägte Berlioz die nachfolgende Komponistengeneration nachhaltig und er sicherte sich mit diesem Werk einen Platz in den Top 100 Werken der klassischen Musik.
Edward Elgar (1857-1934)
Cellokonzert e-Moll, op. 85
Das Cellokonzert in e-Moll ist Edward Elgar letztes grosses Orchesterwerk. 1918 fällt Elgar nach einem Krankenhausaufenthalt ein Thema ein, mit dem er zuerst nicht weiss, wie er es verarbeiten soll, trotzdem schreibt er es nieder. Die Zeit ist schwierig: seine Frau ist schwer krank, es tobt der 1. Weltkrieg, Freunde sterben. In dieser Zeit schafft Elgar drei kammermusikalische Werke bis er 1919 das frühere Thema wieder aufgreift und zu orchestrieren beginnt. Erst zu diesem Zeitpunkt wird für ihn klar, dass das Cello diese melancholische Geschichte erzählen muss.
Orchester und Solist treiben sich in diesem Stück nicht gegenseitig zu Höhepunkten an, das Orchester hört viel mehr dem Cello zu und unterstützt dieses aktiv. Es ist nicht bloss Begleitung. Orchester und Solist verfolgen das gleiche Ziel.
Uraufgeführt wurde das Cellokonzert in e-Moll am 27. Oktober 1919 in der Londoner Queen’s Hall unter Elgars Leitung. Auch wenn aufgrund von zu wenig Probezeit das London Symphony Orchestra ein schlechtes Bild abgab bei der Aufführung des Cellokonzerts und dafür kritisiert wurde, wurde die Einfachheit des Werks, welche kennzeichnend für Elgars Musik ist, gelobt und das Werk vom Kritiker Ernest Newman als «wunderbar» und «von einer tiefen Weisheit und Schönheit, die seiner Einfachheit zugrunde liegt» beschrieben.
Louis Hector Berlioz (1803-1869)
Symphonie fantastique – Episoden aus dem Leben eines Künstlers
Berlioz, französischer Komponist und Literat, legte mit seiner Symphonie fantastique den Grundstein für eine neue Art von Programmmusik.
Dass Berlioz in seiner Komposition nicht Schablonen und Konventionen folgt hat auch damit zu tun, dass er nur kurze Zeit die Regelschule besuchte, später aber von seinem Vater und zeitweise von Privatlehrern unterrichtet wurde. Berlioz hatte zwar das Gefühl, damit einen Teil des realen Lebens verpasst zu haben. Sein Geist konnte sich so aber frei von schulischem Drill und Zwängen entwickeln und ermöglichte ihm bereits in jungen Jahren neue, eigene Wege einzuschlagen und die Türe für die folgende musikalische Romantik weit zu öffnen.
So hätten denn die Reaktionen auf die Symphonie fantastique unterschiedlicher nicht sein können: von heller Begeisterung bis zu blankem Entsetzen war alles zu finden beim Publikum der Uraufführung 1830. Für die einen war Berlioz ein Star, für die anderen schlicht und einfach geisteskrank.
Die neue Art der Klangführung, die Berlioz mit den geteilten Stimmen innerhalb der verschiedenen Instrumentenregistern aus dem Orchester herausholt und die unkonventionellen Harmonie-Übergänge waren absolut revolutionär. Die Besetzung des Orchesters ist mit Harfe und Piccoloflöte, Cornet und gross besetztem Fagott- und Paukenregister völlig ungewöhnlich, nicht nur für jene Zeit. Angehlehnt an die Struktur des klassischen Dramas mit fünf Akten komponierte Berlioz auch sein «drame musical» in fünf Sätzen. Die einzelnen Sätze sind alle auf die «Geliebte», die idée fixe, das eigentliche Leitmotiv, ausgerichtet und beleuchten und erarbeiten verschiedene Szenen im Zusammenhang mit ebendieser.
Mit diesen zwei Innovationen, Programmmusik und neuartige Instrumentationstechnik, prägte Berlioz die nachfolgende Komponistengeneration nachhaltig und er sicherte sich mit diesem Werk einen Platz in den Top 100 Werken der klassischen Musik.