International Music (DE)

Es schrammelt, slackert und poppt auf ein Neues, wenn sich International Music demEntentraumhingeben. Essens tollste Rockformation schafft es wie keine zweite, die Monotonie des Alltags mit dem effektbeladenen Shoegaze von Bands wie The Jesus and Mary Chain oder Echo & The Bunnymen zu versöhnen. Und damit alles auch auf Platte den nötigen Raum bekommt, wurde nach dem gefeierten VorgängeralbumsDie besten Jahreund dem ähnlich genialenNenn mich Musikihrer Schwesterband The Düsseldorf Düsterboys auf ein neues Haus- und Hofproduzent Olaf O.P.A.L für die Produktion gewonnen. Ein wiederkehrendes Element auf der neuen Scheibe sind die gewaltigen Chöre, die sich immer wieder in den 17 Songs auftun und die The Byrds genauso gerne zitieren wie Joy Division’s Ian Curtis.Flowerpower in einer Welt aus Beton und Glasfaserkabelnliest es sich äusserst treffend im Pressetext zumEntentraum. Aber der kann auch noch düsterer. Düsseldorfer Punk aus dem Ratinger Hof-Orbit wird da zwischen Drums und schnellen Riffs zitiert. Die frühen Fehlfarben oder S.Y.P.H. schrammeln den Hörer*innen unverblümt entgegen, während auch der Krautrock von Formationen wie La Düsseldorf nicht weit weg erscheint. Die Ente watschelt und watschelt durch die Genres, plustert sich auf und wirft dem Schönsten der Stilrichtungen einen flirtenden Blick zu.

Support kommt von Nils Herzogenrath aka Vomit Heat, der seit seiner Zeit mit der Band Oracles so etwas wie ein geheimer Dreh- und Angelpunkt der alternativen Musikszene geworden ist. Er verwebt experimentelle Einflüssen aus Noise, Free Improv, Krautrock und Shoegaze und kombiniert sie kunstvoll mit seiner Begeisterung für Popmusik.